Elektroneurographie und Elektromyographie

Anwendungsbeispiele:

Erkrankungen peripherer Nerven, z.B. Polyneuropathien verschiedener Ursachen, z.B. bei Diabetes mellitus
Nervenkompressionssyndrome, z.B. Carpaltunnelsyndrom
Bandscheibenschäden mit Nervenwurzelschädigung
Muskelkrankheiten

Elektroneurographie

Mit der Elektroneurographie werden die Nervenleitungsgeschwindigkeiten (NLG) größerer Nerven an Armen und Beinen gemessen. Dazu wird der Nerv mit ansteigender Intensität (maximal 50 mA) an definierten Stellen gereizt. Die Zeit der Impulsleitung vom Reizort bis zum Zielort (Muskel) wird gemessen. Die Leitungsgeschwindigkeit ergibt sich aus der Leitungszeit und dem Abstand vom Reiz- zum Zielort. Im Vergleich zu bekannten Normwerten können so generalisierte Erkrankungen der peripheren Nerven (z.B. Polyneuropathien) und lokale Nervenschädigungen (z.B. Carpaltunnelsyndrom) festgestellt werden.

Elektroneurographische Untersuchungen sind schmerzlos und unschädlich, auch für Schwangere. Die elektrische Stimulation kann im Einzelfall jedoch als unangenehm erlebt werden.

Elektromyographie

Akute Schädigungen motorischer Nerven und Nervenwurzeln führen nach ca. 2-3 Wochen zu charakteristischen Veränderungen der elektrischen Muskelaktivität. Auch chronische Nerven- und Nervenwurzelschädigungen verändern die Aktivität in den von ihnen versorgten Muskeln. Bei der Elektromyographie werden die elektrischen Muskel-Potentiale durch eine vom Arzt in den Muskel eingeführte Nadelelektrode abgeleitet, der damit beurteilen kann, ob eine akute oder chronische Nervenschädigung vorliegt. Auch generalisierte Muskelkrankheiten (Myopathien) können mit dieser Untersuchung festgestellt werden.

Bei der elektromyographischen Untersuchung wird der Einstich der Nadelelektrode in den Muskel unterschiedlich schmerzhaft erlebt. Zum Infektionsschutz unserer Patienten werden in unserer Praxis keine sterilisierten Mehrfachnadeln sondern nur „Einmal-Nadeln“ verwendet!