EEG (Elektroenzephalogramm) – Messung der Hirnströme

EEG (Elektroenzephalogramm) – Messung der Hirnströme
Anwendungsbeispiele:

  • Epilepsien, cerebrale Krampfanfälle
  • Kopfschmerzen und Migräne
  • Schädel-Hirnverletzungen (z.B. Gehirnerschütterung)
  • Hirndurchblutungsstörungen
  • Demenz Neurodegenerative Erkrankungen (z.B. Parkinson-Syndrom)
  • Unklare zentral-neurologische Symptome und Beschwerden

Während der Aktivität des wachen und des schlafenden Gehirns entstehen charakteristische elektrische Signale (Potentialschwankungen), die beim EEG mit Hilfe von Elektroden von der Kopfhaut abgeleitet, verstärkt und aufgezeichnet werden.

Die Untersuchung erlaubt Aussagen über:

  • eine erhöhte cerebrale Anfallsbereitschaft bei Epilepsien und unklaren wiederkehrenden Bewusstseinsverlusten
  • Allgemeinveränderungen, d.h. Verlangsamung der elektrischen Hirnaktivität, z.B. bei Demenzerkrankungen oder chronischen Hirndurchblutungsstörungen
  • Schädel-Hirnverletzungen (z.B. Gehirnerschütterung)
  • Fokale (d.h. lokale) Verlangsamungen der Hirnaktivität im Sinne eines „Herdbefundes“ (z.B. bei Hirn-Tumoren).

Die EEG-Untersuchung ist schmerzlos und unschädlich, auch für Schwangere. Da die Messung der hirneigenen elektrischen Aktivität störanfällig ist, gelingt die Auswertung am besten, wenn der Patient während der Untersuchung ruhig und entspannt ist. Während der Provokation mit Hyperventilation (vertiefte Atmung) können vorübergehend leichtes Unwohlsein und Schwindel auftreten. Da die Elektroden mit Kontaktgel auf die Kopfhaut aufgesetzt werden, kann im Anschluss an die Untersuchung eine Haarwäsche erforderlich.

Testpsychologische Untersuchung

Anwendungsbeispiele:

Aufmerksamkeits- und Konzentrationsstörungen
Gedächtnisstörungen
Demenzerkrankungen
Folgende testpsychologische Untersuchungen werden in unserer Praxis durchgeführt:

D2- Aufmerksamkeits-Belastungs-Test
zur Testung von Aufmerksamkeit und Konzentrationsfähigkeit unter Zeitdruck. Die Auswertung erfolgt im Vergleich zu bekannten und validierten Normwerten der entsprechenden Altersgruppe.

DemTect (Demenz-Detection)
zur Früherkennung kognitiver Störungen und von Demenzerkrankungen. Er enthält fünf Aufgaben zu den Funktionen verbales Gedächtnis, Wortflüssigkeit, intellektuelle Flexibilität und Aufmerksamkeit. Die Dauer beträgt ca. 8-10 Minuten.

TFDD (Test zur Früherkennung von Demenzen mit Depressionsabgrenzung)
Screening-Verfahren zur Früherkennung von Demenzen und Abgrenzung der Demenzen von Depressionen. Er beinhaltet Aufgaben zur unmittelbaren und verzögerten Reproduktion, zur zeitlichen Orientierung, zum Befolgen von Anweisungen sowie zur konstruktiven Praxis und zur Wortflüssigkeit. Die Dauer beträgt etwa 10 Minuten.

Mini mental state-Test
Kurztest zur Abschätzung kognitiver Fähigkeiten älterer Menschen und zur Abklärung und Verlaufsbeurteilung des Schweregrads einer Demenzerkrankung. Erfasst werden Orientierung, Gedächtnis, Aufmerksamkeit, Rechnen, Sprache und konstruktive Praxis.

Dopplersonographie der extrakraniellen und intrakraniellen Hirnarterien

Anwendungsbeispiele:

Schlaganfälle
Fokale Durchblutungsstörungen des Gehirns mit vorübergehender Symptomatik (TIAs)
Chronische Störungen der Hirndurchblutung
Migräne mit begleitenden neurologischen Störungen
Mit der Dopplersonographie wird die Strömung des Blutes in den hirnzuführenden Halsarterien (A.carotis und Vertebralarterien) und den großen intrakraniellen Arterien untersucht und beurteilt. Relevante Einengungen des Arterien-Durchmessers (Gefäß-Stenosen) führen zu einer umschriebenen Erhöhung der Strömungsgeschwindigkeit, die mit der dopplersonographischen Technik festgestellt wird. Führen solche hämodynamisch wirksamen Gefäßstenosen zu fokalen Durchblutungsstörungen (Schlaganfall oder TIA) kann mit dieser Untersuchung die Indikation zu einer Gefäßoperation gestellt werden. Auch eignet sich die Untersuchung zur Verlaufskontrolle leichtgradiger und asymptomatischer Gefäßstenosen der Halsschlagader.

Die dopplersonographische Untersuchung ist schmerzlos und unschädlich.

Elektroneurographie und Elektromyographie

Anwendungsbeispiele:

Erkrankungen peripherer Nerven, z.B. Polyneuropathien verschiedener Ursachen, z.B. bei Diabetes mellitus
Nervenkompressionssyndrome, z.B. Carpaltunnelsyndrom
Bandscheibenschäden mit Nervenwurzelschädigung
Muskelkrankheiten

Elektroneurographie

Mit der Elektroneurographie werden die Nervenleitungsgeschwindigkeiten (NLG) größerer Nerven an Armen und Beinen gemessen. Dazu wird der Nerv mit ansteigender Intensität (maximal 50 mA) an definierten Stellen gereizt. Die Zeit der Impulsleitung vom Reizort bis zum Zielort (Muskel) wird gemessen. Die Leitungsgeschwindigkeit ergibt sich aus der Leitungszeit und dem Abstand vom Reiz- zum Zielort. Im Vergleich zu bekannten Normwerten können so generalisierte Erkrankungen der peripheren Nerven (z.B. Polyneuropathien) und lokale Nervenschädigungen (z.B. Carpaltunnelsyndrom) festgestellt werden.

Elektroneurographische Untersuchungen sind schmerzlos und unschädlich, auch für Schwangere. Die elektrische Stimulation kann im Einzelfall jedoch als unangenehm erlebt werden.

Elektromyographie

Akute Schädigungen motorischer Nerven und Nervenwurzeln führen nach ca. 2-3 Wochen zu charakteristischen Veränderungen der elektrischen Muskelaktivität. Auch chronische Nerven- und Nervenwurzelschädigungen verändern die Aktivität in den von ihnen versorgten Muskeln. Bei der Elektromyographie werden die elektrischen Muskel-Potentiale durch eine vom Arzt in den Muskel eingeführte Nadelelektrode abgeleitet, der damit beurteilen kann, ob eine akute oder chronische Nervenschädigung vorliegt. Auch generalisierte Muskelkrankheiten (Myopathien) können mit dieser Untersuchung festgestellt werden.

Bei der elektromyographischen Untersuchung wird der Einstich der Nadelelektrode in den Muskel unterschiedlich schmerzhaft erlebt. Zum Infektionsschutz unserer Patienten werden in unserer Praxis keine sterilisierten Mehrfachnadeln sondern nur „Einmal-Nadeln“ verwendet!

Evozierte Potentiale– Untersuchung der Nervenleitungsbahnen

Anwendungsbeispiele:

  • Entzündliche Erkrankungen des Gehirns und des Rückenmarks, z.B. Multiple Sklerose
  • Erkrankungen der peripheren Nerven, z.B. Polyneuropathie bei Diabetes mellitus
  • Bandscheibenvorfälle oder Engpasssyndrome der Wirbelsäule mit Nervenwurzel- oder Rückenmarksschädigung
  • Tinnitus, Schwindel und Sehstörungen
Somatosensorisch evozierte Potentiale

Mit elektrischen Impulsen werden große Nerven an Armen oder Beinen stimuliert. Diese künstlich hervorgerufenen Impulse werden über die peripheren Nerven zum Rückenmark und weiter zum Gehirn geleitet und lösen dort eine elektrische Reizantwort (evoziertes Potential) aus. Durch eine serielle Reizung wird über eine Computeranalyse die Leitungszeit ermittelt, die der Impuls von seinem Reizort bis zum Zielort im Gehirn benötigt. Im Vergleich zu bekannten Normwerten weisen Verlangsamungen auf eine Störung der peripheren oder zentralen Nervenleitungsbahnen hin.

Akustisch evozierte Hirnstamm-Potentiale

Durch eine Serie akustischer Klick-Signale über den Kopfhörer wird das akustische und vestibuläre (Gleichgewichts-) System stimuliert. Die Leitungszeit der Klick-Impulse vom Innenohr über verschiedene Umschaltstellen im Hirnstamm wird über eine Computeranalyse ermittelt. Verlangsamungen können auf eine Störung im auditiven und vestibulären System (Hör- und Gleichgewichtssystem) hinweisen.

Visuell evozierte Potentiale

Durch ein rasch wechselndes Schachbrettmuster wird das Auge stimuliert und die Impulse werden über die Sehnerven und verschiedenen Umschaltstellen zur „Sehrinde“ im Gehirn geleitet. Eine gegenüber der Norm verlängerte Leitungszeit kann eine Schädigung des visuellen Systems anzeigen, z.B. bei einer Sehnervenentzündung.

Sämtliche evozierte Potential-Untersuchungen sind schmerzlos und unschädlich, auch für Schwangere. Da die Messungen störanfällig sind, gelingt die Auswertung am besten, wenn der Patient während der Untersuchung ruhig und entspannt ist.